WaVID-20
Wo ist Walter reloaded!
DSCHUNGEL WIEN. BLOG FÜR JUNGE LEUTE. ÜBER THEATER, TANZ & PERFORMANCE.
WO IST WALTER?
Die Stadt und Ich
Quer durch die Innenstadt auf der Suche nach Walter
Die Theater-Company "Twof2" lädt junge Wiener zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise durch Wien.
"Wo ist Walter?" heißt die neue Produktion der innovativen Theater-Company "Twof2". Sie lädt dazu ein, Wien als dreidimensionales Wimmelbilderbuch zu entdecken. Das Stück wird nicht in einem Theater, sondern draußen in der Stadt aufgeführt.
"Alle, die mitmachen, bekommen für unser Walking-Theater einen Kopfhörer aufgesetzt und folgen dann einem menschlichen Navi namens Maria. Sie führt uns zu bekannten und versteckten Ecken Wiens. Wir machen einige merkwürdige Begegnungen und sind dabei ständig auf der Suche nach Walter", erklärt Giovanni Jussi, der das etwas andere Theaterstück gemeinsam mit Maria Sparring erfunden hat und dabei – elektronisch – Regie führt.
Wien mit allen Sinnen entdecken
Ausgangspunkt der Stadtforschung ist das "Dschungel Wien" im MuseumsQuartier. Erstaunlich, was man bereits dort entdeckt, wenn man den Anleitungen des Navis folgt und sich einmal genau umschaut. Ist Walter vielleicht noch im Theater-Café? Nebenan ist ein Fotoautomat. Davor liegen zahllose kleine Bilder auf dem Boden, die einen Mann zeigen. Walter? Jeder sucht sich ein Foto aus, steckt es in die Tasche. Vielleicht braucht man es ja später, um es mit einem potenziellen Walter zu vergleichen.
Die Gruppe überquert die Straße, geht ein Stück weiter. Dabei erfährt man vom Navi Wissenswertes. Was auf dem Platz vor dem provisorischen Parlamentsgebäude im Laufe der Zeit passiert ist und dass "im Parlament Geschichte geschrieben wird", so das Navi. Dann heißt es "Hinlegen!". Denn mit geschlossenen Augen nimmt man die Umgebung ganz anders wahr.
Im Volksgarten dann die erste Begegnung mit seltsamen Figuren. War da eine Tänzerin? Und der Mann mit der roten Mütze, könnte das Walter sein? Lara, Alina und Livia sind sich fast sicher. Noch ist das Rätsel nicht gelöst, dafür darf man Bäume umarmen und erfährt, dass jeder Baum eine Nummer hat, die seine Lebensgeschichte erzählt. "Faszinierend! Das haben wir nicht gewusst", geben Elisa und Louisa zu. Es geht weiter durch die Innenstadt. Es wird U-Bahn gefahren und langsam merken alle: Da geht es um mehr als nur darum, eine bestimmte Person ausfindig zu machen. "Wir wollen, dass unsere Forschertruppe ihre Stadt mit ihren Augen und Ohren auf völlig neue Weise begreift. Wir wollen die jungen Menschen auch mit Fragen konfrontieren, die wichtig für das Zusammenleben in einer Stadt sind", verrät Jussi. "Wo ist Walter?" soll eine Anregung sein, darüber nachzudenken, wie man sich seine Stadt wünscht und wie man sie mitgestalten kann.
"Wo ist Walter?": Wenn der Weg zum Ziel wird
Inspiriert von einem Wimmelbuch lädt eine fast zweistündige Tour mit Kopfhörern zu einem entdeckenden Spaziergang ein.
Mehr oder minder klar ist natürlich von Anfang an, dass es nicht darum geht, Walter zu finden. Auch wenn die Frage immer wieder gestellt, sogar ein musikalischer Auftritt Walters angekündigt wird, und es zwischendurch Radiointerviews mit unterschiedlichen Personen dieses namens gibt.
Worum es wirklich in dieser nicht ganz zweistündigen Reise durch einen Teil Wiens - meist zu Fuß, streckenweise per U-Bahn - geht ist eher Aufmerksamkeit. Achten auf die Umgebung, die Menschen rundherum. Nicht das hetzen von A nach B, sondern der Weg ist sozusagen das Ziel. Erzählt werden Geschichten und Anweisungen über Kopfhörer, die jede und jeder zu Beginn beim Treffpunkt im Theaterhaus Dschungel Wien bekommt.
GPS
Maria Spanring und Giovanni Jussi von „TWOF2 + dascollectiv“, die „Wo ist Walter?“ konzipierten, ließen sich von dem gleichnamigen Wimmelbuch (Martin Handford, Verlag Sauerländer) inspirieren. Maria, die mit ihrer Stimme das GPS (Global Positioning System) immer wieder auch ein bisschen mechanisch in der Art von Navi-Stimmen besprach, zieht auch gleich vor dem Theaterhaus den akustischen Bogen von Wimmelbuch zu Stadt, die in gewisser Art und Weise ja auch einer Art Wimmelbildern gleicht.
Für die Realisierung braucht es natürlich einiges mehr an Mitwirkenden - siehe Infos. Unter anderem taucht ein Schauspieltrio immer wieder auf, als wären sie nur Vorbeikommende. Die Wanderenden werden von jeweils zwei Tablet-Führenden begleitet, die dafür sorgen, dass die Anweisungen - Straßenquerungen usw. zum richtigen Zeitpunkt erfolgen - dann wenn die Ampeln grün anzeigen ;)
Übersehenes
Beim Spaziergang gibt die Stimme immer wieder auch Hinweise auf zu Entdeckendes, das beim üblichen Vorbeigehen oder gar -laufen übersehen wird. Im Volksgarten etwa suchen sich die Teilnehmer_innen des Akustik-Walking-Acts je einen Baum und bevor sie ihn umarmen, kommen sie drauf, jeder hat eine Nummer.
Entschleunigung
Als Gruppe fällt auch das Hasten nach der einfahrenden U-Bahn weg. Warten, umschauen, vielleicht auch zu der meistens aus den Kopfhörern neben den Ansagen im Hintergrund ertönenden Musik tanzen? Das trauen sich nicht wirklich viele der Teilnehmenden ;(
Die Entdeckungsreise endet oben auf den Stufen über der Hauptbücherei - mit Blick über einen Teil der Stadt. Und vielleicht bleibt ja die eine oder andere Anregung für den alltäglichen Weg durch die Stadt hängen?
TWOF2 /// Dschungel Wien /// 10+
Das Kollektiv Spanring/Jussi hat schon öfters gezeigt, dass ihm konventionelles Theater nicht zusagt. Und mit BrainGame, Lügen, Skreek und Schneewitchen Backstage interaktive Stücke erfunden, die die Wunder der Technik nahtlos integrieren. In diesem Fall probt man in der Gruppe beim Stadtspaziergang Schwarmverhalten. Über die Ohren vom artifiziellen, ur-mütterlichen GPS-System “Maria” gelenkt, hat man die Augen in der Innenstadt. Wie beide Welten ineinander verfließen, und ein “wir” dazwischen, ist der große Genuss dieser Walking Performance. Toll ist so ein Herdenleben, wenn man auf die Schönheit ringsum aufmerksam gemacht wird, im Park Liebesszenen bezeugt und bei Phantasiegeschichten Mitwisser ist, während die “normalen” Menschen im gewöhnlichen, langweiligen Leben verharren und blöd schauen. Außerdem braucht man sich wie die Fische nur an der Vorderperson zu orientieren und ist sicher.
Die Tour führt vom MQ über den Heldenplatz zum Schwedenplatz – hier teilt sich die Gruppe in 2 Teile – und von dort sogar in die U-Bahn; wo der minutiös ausgetüftelte Soundscape weitergeht und einmal lautstark “Walter!” gerufen wird; zur Freude der Gruppe und zur Verwunderung der “Normalos”. An mehreren Punkten ist Walter anzutreffen oder zumindest im Stadtbild zu erspähen – meist allerdings ohne wirklichen Handlungszusammenhang. Und das ist – trotz aller guten Einfälle und kreativer Spots – zwar für die Umsetzung des “Wimmelbuches” adäquat, am bewegten Theater hätte die Vorlage des Suchens sicher mehr hergegeben. Twof2 verlagern den Schwerpunkt lieber auf die Themen Urbanität und Identität und aufs sinnliche Wahrnehmen. Auch gut. Trotzdem eine sehr starke, abwechslungsreiche und reichlich erstaunliche Auf- und Durchführung. Am Ende trifft man die abgetrennte Gruppe zur Silent-Disco in der Dämmerung wieder und schwelgt über den Dächern der Stadt noch einmal gemeinsam in Moment-Erinnerungen. Das war der einzige Punkt, an dem die Funkkopfhörer nur mehr gerauscht haben, weshalb dummerweise (für mich) das Ende verloren gegangen ist. Aber, aber: Empfohlen!
Ganz Wien als Wimmelbild
„Wo ist Walter?“, fragen sich Giovanni Jussi und Maria Spanring. Gemeinsam mit dem GPS Maria machen sie sich in der Stadt auf die Suche.
Manchmal stellt man einfach die falschen Fragen. „Wer ist Walter?“ ist so eine. Wichtig sei nicht, wer er ist, sagt Giovanni Jussi, sondern: wo?
„Wo ist Walter?“, das ist eigentlich eine international bekannte Kinderbuchreihe des Briten Martin Handford. Genau genommen sind es Wimmelbücher: Sie enthalten Bilder, in denen es vor lauter Details nur so wimmelt: Stadtszenen, Jahrmärkte oder überfüllte Strände, in denen irgendwo Walter steckt. Er selbst, erzählt Giovanni Jussi, habe die Bücher selbst am liebsten am Strand verwendet und mit seiner Schwester im Urlaub jedes Jahr wieder nach der rot gekleideten Figur mit Mütze gesucht.
Nun kann man in Wien tatsächlich auf die Suche nach Walter gehen. Gemeinsam mit dem Dschungel Wien hat Giovanni Jussi die ganze Stadt zum Wimmelbild erklärt. Geleitet wird man auf der Suche via Kopfhörer. Die Stimme im Ohr stellt sich als GPS-System namens Maria vor und lässt einen zum Test einmal nach oben und unten, rechts und links schauen. Schon da merkt man, wie sich die Wahrnehmung verändert. Ist die Familie mit Baby schon vorher neben einem gesessen? Dann soll man den Nebenstehenden küssen. Oder doch nicht, „Scherz“, sagt Maria. Nicht nur Autofahrer sollten ihrem Navi nicht alles glauben.
Ein Schwarm mit Kopfhörern
Durch den Hof des Museumsquartiers geht es Richtung Heldenplatz, passende Musik und die Stimme des GPS im Ohr. Jussi nennt das Format eine „Walking-Performance“. Drei Schauspieler sind mit unterwegs, „sie kann man sehen oder auch nicht. Es ist kein Stück.“ Jedenfalls kann man sie hören: Im Volksgarten taucht etwa ein in der Wiese tanzendes Pärchen auf. Wie ein Voyeur kann man sie aus der Ferne beobachten und dank der Kopfhörer ihre intime Unterhaltung belauschen.
Wichtig sei ihm dabei, sagt Jussi, dass die Schauspieler nicht wie Schauspieler, sondern wie normale Menschen wirken. Das wiederum stellt die Darsteller vor Herausforderungen: Wie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer inmitten der Touristenmassen am Kohlmarkt erregen, ohne dass es auch alle anderen Menschen merken?
Auch der Schwarm mit Kopfhörern, der da unterwegs ist, fällt selbst durchaus auf. Schon bei den Probedurchläufen und wohl erst recht, wenn die Gruppe ab nächster Woche bis zu 50 Leute umfassen wird. „Wie ein Flashmob“ werde es wirken, prophezeit Jussi. Erst recht, wenn auf Anweisung von Maria, dem GPS, alle aus der U-Bahn hüpfen. Erfahrungen dazu hat Jussi schon mit früheren Stücken gemacht. Je genauer die Anweisung, desto unbefangener würden Teilnehmer mitmachen, so seine Beobachtung.
Die Besitzerin der Stimme heißt übrigens wirklich Maria: Maria Spanring hat es staubedingt nicht auf das Foto geschafft. Sie bildet mit Jussi gemeinsam das Duo Twof2: zwei von zweien, die sich gemeinsam schon früh auf Performances für ein junges Publikum spezialisiert haben. Kennen gelernt haben sich der Mailänder und die Oberösterreicherin noch während ihrer Studienzeit in der Schweiz. Er kam aus der Performancebewegung, sie aus dem Prosatheater. Seit 2008 arbeiten sie zusammen. Basis ist Wien, tätig sind die beiden aber in ganz Österreich, der Schweiz und nun auch in Luxemburg. Dort hat in drei Wochen eine lokale „Walter“-Version Premiere, danach wandert er nach Bern.
So simpel die Spaziergänge wirken, so kompliziert ist übrigens die technische Arbeit dahinter. Während der Tour ist Jussi mit Rucksack und Tablet mit unterwegs, um alles genau zu steuern. In Wahrheit, sagt er, gehe es natürlich weniger um die Suche nach Walter als um die Gelegenheit, „sich einmal auf die Stadt zu konzentrieren“. Walter könne ein Baum sein, ein Tisch oder ein Fremder. Jemandem auf der Straße in die Augen zu schauen oder ihn anzusprechen, „ohne sich zu fürchten“, das könne im Zuge des Spaziergangs wirklich passieren, sagt er. Die typische Großelternwarnung, sich vor Fremden zu hüten, hält er für problematisch. „Natürlich muss man vorsichtig sein, aber ich bin nicht sicher, ob Fremde wirklich immer schlechte Menschen sind.“
Gedacht ist die Tour für ein Publikum ab zehn, mit ihrem Humor macht sie aber auch Erwachsenen Spaß. Ende der Reise ist in der Spittelau. Ob man Walter bis dahin gefunden hat, ist beinahe nebensächlich. GPS Maria nicht mehr im Ohr zu haben, das ist indes wirklich ein bisschen schade.
AUF EINEN BLICK
Giovanni Jussi und Maria Spanring haben sich als Duo Twof2 auf Performances für ein junges Publikum spezialisiert. Der Mailänder und die Oberösterreicherin leben zwischen Wien und Bozen und arbeiten seit 2008 zusammen. „Wo ist Walter?“ ist eine Walking-Performance in Kooperation mit dem Dschungel Wien. Gedacht für Teilnehmer ab zehn, macht man sich dabei gemeinsam mit Kopfhörern auf eine 105-Minuten-Reise durch die Stadt. Neun Termine ab 25. April.
Die Theater-Company "Twof2" lädt junge Wiener zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise durch Wien.
"Wo ist Walter?" heißt die neue Produktion der innovativen Theater-Company "Twof2". Sie lädt dazu ein, Wien als dreidimensionales Wimmelbilderbuch zu entdecken. Das Stück wird nicht in einem Theater, sondern draußen in der Stadt aufgeführt.
"Alle, die mitmachen, bekommen für unser Walking-Theater einen Kopfhörer aufgesetzt und folgen dann einem menschlichen Navi namens Maria. Sie führt uns zu bekannten und versteckten Ecken Wiens. Wir machen einige merkwürdige Begegnungen und sind dabei ständig auf der Suche nach Walter", erklärt Giovanni Jussi, der das etwas andere Theaterstück gemeinsam mit Maria Sparring erfunden hat und dabei – elektronisch – Regie führt.
Wien mit allen Sinnen entdecken
Ausgangspunkt der Stadtforschung ist das "Dschungel Wien" im MuseumsQuartier. Erstaunlich, was man bereits dort entdeckt, wenn man den Anleitungen des Navis folgt und sich einmal genau umschaut. Ist Walter vielleicht noch im Theater-Café? Nebenan ist ein Fotoautomat. Davor liegen zahllose kleine Bilder auf dem Boden, die einen Mann zeigen. Walter? Jeder sucht sich ein Foto aus, steckt es in die Tasche. Vielleicht braucht man es ja später, um es mit einem potenziellen Walter zu vergleichen.
Die Gruppe überquert die Straße, geht ein Stück weiter. Dabei erfährt man vom Navi Wissenswertes. Was auf dem Platz vor dem provisorischen Parlamentsgebäude im Laufe der Zeit passiert ist und dass "im Parlament Geschichte geschrieben wird", so das Navi. Dann heißt es "Hinlegen!". Denn mit geschlossenen Augen nimmt man die Umgebung ganz anders wahr.
Im Volksgarten dann die erste Begegnung mit seltsamen Figuren. War da eine Tänzerin? Und der Mann mit der roten Mütze, könnte das Walter sein? Lara, Alina und Livia sind sich fast sicher. Noch ist das Rätsel nicht gelöst, dafür darf man Bäume umarmen und erfährt, dass jeder Baum eine Nummer hat, die seine Lebensgeschichte erzählt. "Faszinierend! Das haben wir nicht gewusst", geben Elisa und Louisa zu. Es geht weiter durch die Innenstadt. Es wird U-Bahn gefahren und langsam merken alle: Da geht es um mehr als nur darum, eine bestimmte Person ausfindig zu machen. "Wir wollen, dass unsere Forschertruppe ihre Stadt mit ihren Augen und Ohren auf völlig neue Weise begreift. Wir wollen die jungen Menschen auch mit Fragen konfrontieren, die wichtig für das Zusammenleben in einer Stadt sind", verrät Jussi. "Wo ist Walter?" soll eine Anregung sein, darüber nachzudenken, wie man sich seine Stadt wünscht und wie man sie mitgestalten kann.
Walking-Theatre“: Mit einer Stimme im Ohr auf der Suche nach Walter
Wir müssen in der Gruppe bleiben. Auf den Straßenverkehr achten. Und die Kopfhörer immer aufbehalten. Zwischendurch kann es zu Funkstörungen kommen. Brav lausche ich den Anweisungen über Kopfhörer. Zwei Schulklassen tun es mir gleich. Unter sie habe ich mich an diesem Donnerstagmorgen gemischt, um mich quer durch die Stadt auf die Suche nach einem gewissen Walter zu machen. Genau unter diesem Motto steht jedenfalls das „Walking-Theatre“ beziehungsweise der interaktive Spaziergang, der sich als performative Umsetzung von sogenannten Wimmelbüchern versteht. „Wo ist Walter? - Die Stadt und Ich“ ist eine Produktion von „TWOF2 + dascollectiv“ aus Wien in Koproduktion mit dem neimënster. Genau dort beginnt die 90-minütige Suchaktion.
Bevor wir uns im Hof der Abtei versammeln, sollen wir noch eines der auf einer Säule ausgebreiteten Fotos einstecken, auf denen verschiedene Menschen mit roter Mütze zu sehen sind. Während die Kinder wild untereinander diskutieren, wer denn nun am coolsten aussieht, entscheide ich mich für den lässigen Hipster-Typen mit Sonnenbrille und Bart. Im „Parvis“ geht es dann richtig los. „Hallo, die Stimme, die Du hörst, ist Dein GPS. Ich bin ein System, das Positionen und Richtungen erkennen kann und werde Dir immer sagen, welchen Weg Du nehmen musst“, erfahren wir von einer mechanisch klingenden, weiblichen Stimme. Unsere Suche nach Walter beginnt. Wer ist das denn nun? Nach wem sollen wir Ausschau halten? Nach einem Fremden? Und vielleicht einen Freund finden? Genau zu solchen Überlegungen regt uns die Stimme im Ohr an, erklärt fast beiläufig aber auch Wissenswertes über die geschichtsträchtige Umgebung, in der wir uns befinden. Den „Tutesall“, in dem früher einmal Tüten hergestellt wurden und der heute als „Salle Robert Krieps“ einen kulturellen Zweck erfüllt. Über den Bockfelsen, der wie ein löchriger Käse aussieht. Über den Kirchturm, in dem eine Taubenfamilie lebt.
Die Stadt als dreidimensionales Wimmelbild
Dann setzt sich die Truppe entlang der Alzette in Gang, um die Stadt - als „dreidimensionales Wimmelbild“ - zu erkunden. Wir werden aufgefordert, uns genau umzuschauen und uns alles einzuprägen, was wir entdecken. Das konzentrierte Zuhören fällt nicht jedem der kleinen Teilnehmer leicht. Um die Stimme im Kopfhörer zu übertönen und dennoch mit dem Nachbar zu quatschen, wird die eigene Lautstärke schon mal ganz schön herausgefordert. Wahrscheinlich wäre ich als Kind die lauteste gewesen. Zwischendurch stellt sich unser GPS als Maria vor. Wir sollen uns mit geschlossenen Augen vorstellen, wie sie wohl aussieht. Ob sie Inländerin oder Ausländerin ist? Ob das überhaupt wichtig ist?
Bewusstsein durch Schauen
Wir folgen dem Lauf der Petruss ein Stückchen, schlendern am Minigolfplatz vorbei, überqueren die Schienen der Miniatureisenbahn und nehmen die vielen Steinstufen in Angriff, um uns schließlich im Gewimmel des Bahnhofsviertels wiederzufinden. Und wieder sollen wir darüber nachdenken, ob die Person auf unserem Foto möglicherweise hierher passen würde. Meinen Hipster könnte ich mir durchaus auf einer der Terrassen am Pariser Platz vorstellen, an seinem Espresso nippend…
Nach einer kleinen Pause und Stärkung besteigen wir den Bus Richtung Limpertsberg. Um sicherzugehen, dass Walter nicht vielleicht im gleichen Bus sitzt, werden wir aufgefordert, lautstark nach ihm zu rufen. Fragende Blicke. Und lächelnde Gesichter. Aber von Walter immer noch keine Spur. Wir suchen weiter. Mal tanzend, mal laufend bahnen wir uns unseren Weg auch durch diesen Teil der Stadt, treffen wieder auf den Mann mit der roten Mütze und die Frau mit dem roten Pulli, lachen viel, rufen zwischendurch mehrmals Walters Namen, was besonders jenen gefällt, die bereits am Anfang die Lautstärke ihrer Stimme ausgetestet haben, während Maria uns ständig bei der Orientierung hilft: Sie gibt Richtung, Tempo und sogar Gedanken an und lässt uns Ecken entdecken, die uns bis dahin nie aufgefallen waren. Und Walter? Ob wir wohl am Ende fündig geworden sind? Tja, das wird nicht verraten.
Ständig mit dabei übrigens: Zwei Techniker mit Rucksäcken, in denen sich Sender und Empfänger befinden, in den Händen Mini-Mischpulte, um die Tonspuren live zusammenzumischen, dann nämlich wenn PerformerInnen über Mikroports „zugeschaltet“ werden. Während wir weiterlaufen, treffen wir immer wieder auf einen Mann mit Vollbart und roter Mütze sowie eine Frau mit rotem Haarband und Pulli, die wie zufällig regelmäßig unseren Weg kreuzen. Das ist den Kindern natürlich nicht entgangen. Schlaue Köpfchen. Noch schlauer werden wir, als uns Maria von Melusina erzählt und vom Hochwasser, das vor vielen Jahrzehnten den Stadtgrund überflutet hatte. Dann machen wir auf einem Parkplatz Halt, müssen das Foto aus der Tasche kramen und uns neben das Auto stellen, das unserer Meinung nach zu der abgebildeten Person passen würde. Erstaunlich viele Polo-Fahrer sind dabei. Nach BMW sieht dagegen niemand aus.
RADIO:
SKREEK
A COMIC REVOLUTION
Der Comicboom hat längst die Literatur und sogar die Philosophie erreicht, Graphic Novels sind auf dem Vormarsch und auch im Kino werden Comic-Superhelden immer öfter zu Leinwandstars. Im Theater hat das Genre bis jetzt noch keinen Platz gefunden. Eine Uraufführung im Dschungel Wien - im Theaterhaus für ein junges Publikum - wird das jetzt ändern. "Skreek" heißt das Stück, (...) Die jugendlichen Zuseher erleben Theater im Kinokontext, was ihren Sehgewohnheiten eher entspricht, gleichzeitig bleibt die Unmittelbarkeit des Theatererlebnisses erhalten. Das Stück ässt sich vielfach interpretieren: als Ode an die Kunst, die den Menschen erlaubt die Welt zu begreifen, als Parabel über die Menschwerdung oder als Geschichte vom Ende der Kindheit. Denn Jean Luck entdeckt nicht nur die Freuden des Motorradfahrens, die Schönheit der Natur und der Musik, er merkt auch, dass zum Fliegen die unsanfte Landung gehört, dass sich aufblasbare Sexpuppen nur bedingt zur Freundschaft eignen und dass es durchaus verbotene Türen gibt.
(...) Auf kulinarisch witzige Weise und mit einem überraschenden Ende zeigt Skreek dass es eben leichter ist ein kontrollierter Superheld zu sein, als ein freier Mensch.
(KATHARINA MENHOFER, Ö1 Kulturjournal)
Mit einer gelungenen Mischung aus Live-Video, Film, Theater und Comic unterhält das Team von TWOF2 + dascollectiv im Dschungel junges Publikum ab 13 aufs allerbeste. Giovanni Jussi, Schauspieler mit Multitalenten, ist die Comicfigur Jean-Luck, die dem papierenen Gefängnis entkommen will. Beste Unterhaltung mit Anspruch.
Zu Beginn fragt die Comiczeichnerin (Maria Spanring) wie wir denn feststellen können, ob wir real sind oder ausgedacht, wie wir wissen, ob wir überhaut sind. Die Antwort kennen wir doch. Zumindest die Erwachsenen, die ihren Descartes gelesen haben. Am Ende der köstlichen 60 Minuten (TWOF2 wissen immer, dass gedehnter Quark, lediglich breit wird, nicht stark) weiß ich gar nichts mehr, auch nicht ob ich nur eine erdachte Figur bin oder doch nur von Spanring / Jussi und dem Kameramann Francesco Diaz geträumt. Descartes, pardon, muss noch mal herhalten: „Auch wenn ich zweifle bin ich.“ Aber bin ich ich? Egal, das führt jetzt wirklich zu weit und soll nur meine (von Jussi, der auch der Autor des Stückes ist, sicher beabsichtigte) Verwirrung zeigen.
Soweit zum Anspruch. Jetzt zur Unterhaltung.
Jean-Luck (ausgesprochen Jå-lak, bitte nicht fragen warum) also ist von einer besitzergreifenden Zeichnerin erschaffen und lebt, im schwarzweißen Sportdress mit Motorradhelm, zwischen Küche, Keller und Badezimmer. Ein ödes Leben, auch wenn er mit seiner Zeichnerin kommunizieren kann. So kommt es, wie es kommen muss (und ein bekanntes Phänomen der Literatur ist): Das Geschöpf lehnt sich gegen die Schöpferin auf. Doch was immer dieses abenteuerlustige Geschöpf wagt, es passiert ihm gar nichts, schließlich sind Comicfiguren unverletzbar – wenn die Erfinderin es will.
Jussi ist ein akrobatischer Darsteller, dessen Mimik in der Nahaufnahme mehr sagt als alle Worte. Wenn er die Augen rollt und seine Domina anfleht: „Ich will hinaus“, kann ihm nur noch „E.T., der Außerirdische“ das Bier reichen. Mit ihm (nicht E.T. sondern Jussi) steht und fällt das Stück, das im Untertitel „A Comic Revolution“ genannt wird, was sich natürlich auf den Revolutionär Jean-Luck (wie viele Sprachen sind in diesem Namen enthalten?) bezieht und nicht auf das Theaterformat.
Wenn dieses „innovativ“ ist, wie der Dschungel-Programmzettel prahlt, dann im Theater für junges Publikum, an sich ist die Vermischung der Medien samt Live-Kamera nichts Neues. Anspruchsvoll ist es immer, die Medien live zu kreuzen. In "Skreek" wird dieser Anspruch bestens erfüllt. Präzise und flüssig, ohne den immensen technischen Aufwand sichtbar zu machen, sprudelt die Melange über die Dschungel-Bühne, kokettiert mit dem Wechselspiel zwischen Form und Inhalt. Um die mannigfaltigen Überraschungseffekte nicht vorwegzunehmen, wird weder die gesamte Geschichte erzählt noch das technische Know-how erklärt. Wer mehr darüber wissen will, darf nach der Vorstellung hinter den Vorhang.
Dass diese intelligente, genaue und eben dadurch so amüsante Arbeit nur an drei Tagen aufgeführt wird, verwirrt mich noch mehr als die Zweifel an der Realität. Wo bleibt denn die viel zitierte "Nachhaltigkeit"?
Der Jubel des jungen Publikums wollte nicht enden und das ist voll verständlich.
Die Gruppe TWOF2 ist bekannt für innovative Ansätze für Jugendliche. Das neueste Stück beeindruckt mit einem visionären Setup: Live-Video, Film, Schauspiel, Comic- Elemente und Tanz verbinden sich zu einer medial vielschichtigen Performance, die die ZuseherInnen auf einer riesigen Leinwand mitverfolgen. (...)
Skreek ist komisch, ein Erlebnis für alle RezipientInnen, ein poppiger Frankenstein und so noch nie gesehenes modernes Techniktheater, dessen Umsetzung punktgenaue Abstimmung der DarstellerInnen erfordert. Reizvoll ist neben dem Design und der medialen Darstellung vor allem die Unklarheit darüber, was im Stück live passiert und was aufgezeichnet ist. Auch die Erweiterungen der Bühne durch die sonst nie sichtbaren KünstlerInnenräume des Theaters und die Außenwelt sind spannend. Und die Rezeptionshaltung kommt der Situation eines Videospiels nahe, was Jugendlichen gefallen sollte. (...)
Skreek hat eine Wiederaufnahme jedenfalls verdient.
Was ist echt, was wirklich, was künstlich erschaffen, was vielleicht „nur“ eingebildet? Und wie ist das, wenn sich eigene Schöpfungen nicht mehr einsperren lassen, sondern befreien wollen? Diese und ähnliche Fragen werden derzeit auf der Bühne des großen Saals im Dschungel Wien verhandelt – in sehr witziger, innovativer Form. (...)
Kann oder darf die Romanfigur überhaupt „abhauen“?
Tageblatt (Luxembourg)1 Mar 2017Ainhoa Achutegui schreibt über Metalepsen
Letztens saß ich in einem tollen Jugendstück von „TWOF2 & dascollectiv“aus Österreich. Man sah einen Comic-Superhelden auf der Leinwand (ein Schauspieler im Livestreaming aus einem Nebenraum), der aus seinem Comic zu entfliehen suchte. Der Held sprach seine Schöpferin an, die auf Zuschauerseite saß, weil er das langweilige Comic-Leben satthatte und in die „reale“Welt hinauswollte. Seine Schöpferin dachte aber freilich nicht daran, ihn freizulassen. Sie hatte die Figur kreiert, sie war ihre Schöpfung und sie entschied, was sie zu tun hatte.
Dass der Autor oder die Autorin interveniert, wenn die Hauptfigur ein anderes als das vorgesehene Schicksal leben möchte, ist ein Kunstgriff, den wir mindestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts kennen. In seinem Werk „Niebla“(„Nebel“, 1914) lässt der baskische Autor Miguel de Unamuno, ein Klassiker der Moderne, seinen Protagonisten Augusto Pérez mit ihm als Autor verhandeln. Augusto möchte sich nach einer gescheiterten Liebesgeschichte das Leben nehmen; er geht daher zum Autor (Don Miguel de Unamuno selbst), weil dieser eigentlich einen anderen Tod für Augusto im Kopf hat. Unamuno taucht in seine eigene Fiktion ein und wird selbst zur Romanfigur. Diese neue Romanfigur veranschaulicht die Gottrolle des allmächtigen und allwissenden Autors des Realismus und Naturalismus des 19. Jahrhunderts. Unamuno entscheidet alleine, wie und ob seine Figuren zu sterben haben, und einen Suizid hat er nicht vorgesehen.
Die Werke, die die Ebene der Fiktion und der Metafiktion miteinander vermischen, sind eine spannende Herausforderung für uns Leser und Leserinnen. Wir leiden mit Augusto mit, dessen Schicksal besiegelt scheint und der gegenüber seinem Schöpfer keine Chance hat, und wissen dennoch, dass es vollkommen absurd ist. Die Jugendlichen im Comic-Stück fieberten mit dem Superhelden mit, sprachen mit ihm und feuerten ihn bei seiner Freiheitssuche an. Sie glaubten aber dennoch, dass er es niemals ohne die Hilfe der Comiczeichnerin schaffen könnte.
Romanfiguren, die rebellieren und sich verselbstständigen, stehen für die gesamte Kunst und ihre Geschichte. Jede „überlebende“Kunst trennt sich schlussendlich von ihrem Schöpfer oder ihrer Schöpferin und emanzipiert sich. In der Rezeption kann ein Werk natürlich kontextualisiert werden, der oder die Kunstschaffende kann Erklärungen abgeben, doch das Werk muss (oder wird) für sich selbst stehen. Sobald das fertige Werk dem Publikum gezeigt wird, erlangt es seine endgültige Freiheit. Es wird von jeder Person und von jeder Zeit (anders) interpretiert, gelesen, geliebt, gehasst ... egal, wie sehr und ob sein Schöpfer oder seine Schöpferin sein „Schicksal“kontrollieren wollte.
Im Jugendstück schafft die Comicfigur übrigens die Flucht, indem sie dafür ein Mädchen aus dem Publikum als Geisel nimmt. Bei Unamuno stirbt Augusto Pérez noch am Abend nach dem Gespräch mit dem Autor. Wir erfahren nie, ob er sich das Leben nehmen durfte oder ob er „von oben herab“umgebracht wurde. Um sein Gesicht als Autor nicht zu verlieren, lässt uns Unamuno im Unklaren ...
(AINHOA ACHUTEGUI, Tageblatt LUX)
LÜGEN
Kurze Beine oder lange Pullover
Mit Spielfreude und Fantasie unterhält die Theatergruppe TWOF2 im Dschungel Volksschulkinder mit Wahrheits- und Lügengeschichten. Regisseurin Maria Spanring hat einen witzigen Text über Lüge und Wahrheit geschrieben; Danijela Milijic, Andri Schenardi und Giovanni Jussi spielen, singen und tanzen mit und zur Begeisterung aller.
Manche der Zuschauer_innen haben einen Stempel auf dem Handrücken. Sie sind beim Lügen ertappt worden und dürfen sich in der rechten Bühnenhälfte, die von Giovanni Jussi, der auch für Kostüme und Musik verantwortlich ist, mit Teppich und Stehlampe wohnlich eingerichtet ist, gemütlich zurücklehnen. Die Wahrheitsliebenden sitzen in den Reihen. Dass sie die Mehrheit bilden, muss schon die erste Lüge sein und Long John (Schenardi), der sie betreut, liebt sie zwar, die Wahrheit, doch beim Test wird auch er als Schwindler entlarvt. Denn es geht gar nicht anders, ohne kleine Schwindeleien, große Ausreden und saftige Lügen kommt man doch gar nicht durch die Welt. Das weiß auch Mini Mizzi (Milijic), die ihre Hälfte so launig und locker wie Long John ins Thema einführt.
In einem rasanten Pingpong-Spiel werfen die beiden einander die Personalien und Definitionen von Wahrheit und Lüge zu. „Bleich und wie ein abgebrannter Vorhang ist die Wahrheit“ schimpft die Lüge. „Ein Reh sanft und zart, durchsichtig und zerbrechlich“, kommt sofort die Replik. Auch für die Erwachsenen gibt es einige Hinweise, etwa den: „Die Lüge sitzt im Parlament“.
Entspannt lauschen und lachen die Kinder, staunen beim Lügentest, wenn Mini Mizzi und Long John einander den geheimen Inhalt einer Schachtel schildern und der / die jeweils andere feststellen darf, ob gelogen oder wahr gesprochen wird. Ärgerlich, dass meine Gruppe, natürlich die wahrheitsleibende, mit Null Punkten die Verliererin ist.
Mini Mizzi geht auf die Suche nach der ganzen Wahrheit und findet sie im Klo, dort wo das Abflussrohr den Knick hat. Da muss nicht nur der aufgeweckte Sinan laut zustimmen, die ganze Wahrheit gibt es nämlich nicht.
Giovanni Jussi hat einen echten Lügendetektor gebaut, mit silbernem Helm, Computeraufzeichnung der Messdaten via Bildschirm, Musik und lautem Quäken, wenn der / die Getestete schon wieder lügt. Begeistert arbeiten die Kinder mit, lassen sich auch testen und merken, dass ein kleiner Schwindel keine Tragödie ist.
Am Ende wird nicht moralisiert sondern getanzt und gesungen und Jussi verwandelt sich vom ernsthaften Computertechniker zum fröhlichen, hüftschwingenden Zauberer. Die interaktive, witzige, Performance (altersgemäß für 6+ und in der richtigen Länge) erntet den verdienten Applaus.
(DITTA RUDLE, tanzschrift.at)
Haben Lügen Hasenohren?
Vielleicht noch nie wurde die Frage ob Lüge oder Wahrheit fast eine Stunde lang so amüsant, vielfältig, manchmal echt, dann wieder sich selbst hinterfragend, verhandelt. Dabei beginnt sie schon vor dem Stück. Gleich neben der Kassa des Theaterhauses für ein junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier sitzt ein „menschlicher Lügen-Detektor“ und stellten allen die gleiche Frage. Eher willkürlich (?) verpasst er einer Minderheit den Stempel „Lügner“ auf die Hand. Die so gekennzeichneten Besucher_innen nehmen im Saal in der kleineren Ecke Platz, die anderen auf der Tribüne. Der Detektor von vorhin, Giovanni Jussi, werkt an einem Tisch, der vor Kabelsalat überzugehen scheint. Laptop, Soundmaschine, Kabel und elektronische Kästchen, Klemmen... und ein Nudelsieb mit buntem Drahtgewirr obendrauf als Art stilisierter Datenhelm.
„Die Lüge putzt sich nie die Zähne!“, ruft Andri Schenardi als Long John vom Eck der Wahrheit kommend. „Und die Wahrheit stinkt nach Knoblauch“ schleudert ihm Mini Mizzi, gespielt von Danijela Milijić, an den Kopf. Sie bespielt anfangs die Ecke mit den „Lügnern“. Nach Fantasie-Lebensläufen, die die beiden jeweils „ihrem“ Publikum erzählen, starten sie ein Spiel, bei dem jeweils ihr Gesicht gefilmt wird. Das „eigene“ Publikum soll aus den an die Wand gebeamten bewegten Bildern des Gegenübers erkennen, ob diese/r lügt oder nicht.
Die Suche der „ganzen Wahrheit“ wirft so manche fantasievollen Vorschläge ins Spiel – von unter dem Boden bis zu im Klo. Und wenn sie wer gefunden hat, kann sie wo hin getragen werden?
Und überhaupt, ist nicht die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit sehr, sehr schmal? Kann nicht für jemanden, der an die Lüge glaubt, diese zur Wahrheit werden? Und was, wenn Wünsche wirklich wahr werden, der Detektor zaubern kann und Hasenohren kriegt? Diese und andere philosophischen Fragen rund um dieses Thema schwirren nur so durch den Theatersaal. Dazwischen kommt ein Lügen-Detektor-Computerprogramm zum Einsatz – gemessen werden Puls, Haut-Widerstand und Herzfrequenz. Weil die Kalibrierung dieses in echt für private Zwecke immer wieder gebrauchten Programms einige Zeit in Anspruch nimmt, wird auf der Bühne geschummelt – aber das Stück „Lügen“ will ja ohnehin mit dem Gegensatz spielen, ihn gar nicht absolut sehen, schon gar nicht moralisierend den einen oder anderen Zeigefinger erheben und nicht zuletzt demonstrieren, dass im Flunkern ja nicht zuletzt der reizende Kern von Fantasie liegt.
(HEINZ WAGNER, Kurier)
Theaterrezension zu Lügen - Kurze Beine oder lange Pullover?!
Lüge oder Wahrheit – Wahrheit oder Lüge, um dieses Thema dreht sich alles in der kreativen Performance “Lügen - Kurze Beine oder lange Pullover?!” und so wird jeder Zuschauer vor Beginn der eigentlichen Vorstellung zu einem Lügendetektortest gebeten, wobei diejenigen Teile des Publikums, die vom Lügendetektor (Giovanni Jasci) bei einer Unwahrheit erwischt werden, buchstäblich als das abgestempelt werden, was sie sind, nämlich Lügner, und so ein gut sichtbares Schandmal zur Schau tragen müssen. Die Lügner werden in der Vorstellung von den wahrheitsliebenden Menschen getrennt und jeweils von der Lüge aka Minni Mizzi, dargestellt von Danijela Milijic, beziehungsweise der Wahrheit, dargestellt von Maria Spanring, die auch den Text für das Theaterstück verfasste, Regie führte und durch ihre außerordentliche Spielfreude auffiel, bespielt. Genauer gesagt werden sie jedoch zum Mitspieler gemacht, denn in „Lügen“ wird nicht nur für das Publikum gespielt, sondern auch mit ihm.
Die Lüge und die Wahrheit unterscheiden sich im Kostüm sehr deutlich. Die Lüge kommt in ihrem luftigen Sommerkleid sehr leger daher, wohingegen die Wahrheit wiederum äußerst fesch und nobel gekleidet ist. Beide erzählen Wahrheiten, Halbwahrheiten und blanke Lügen, wobei es als Publikum ein wahrer Genuss ist zu erraten, was was ist. Man gerät unweigerlich ins Grübeln, ob die Wahrheit wirklich die Wahrheit ist und die Lüge wirklich die Lüge, denn beide erzählen sowohl Wahrheiten als auch Lügen. Sie jagen sich, streiten und zanken sich, machen mehrmals einen Lügendetektortest, der seine visuelle Entsprechung in einer Projektion findet und zwischendurch wird auch einmal gezaubert, noch so eine Lüge! Auch die Lügen des Alltags werden behandelt, wie z.B. die Vorwegnahme der potenziellen Reaktion: “Das Stück war wirklich sehr, sehr schön!”, was an dieser Stelle jedoch nicht als Lüge aufgefasst werden soll – oder etwa doch?
Die größte Lüge erzählte aber die Wahrheit, denn sie versprach jeder Person im Publikum ein Eis, welches man bei diesen sommerlichen Temperaturen in Linz an diesem heißen Dienstag im Ende des Junis dankend angenommen hätte. Aber auch ohne Eis war die Performance ein Genuss für junge, ältere und jung gebliebene Menschen, wirklich wahr.
(MARCO SCHELS Student der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
SCHNEEWITTCHEN BACKSTAGE
Schönheit und Betrachter
(...) „Schneewittchen Backstage“ stellt sich der Schönheit und ihren Idealen, ihren Mechanismen, eindringlich und einfühlsam. (...) Das Stück präsentiert dabei keine vorgefertigten Antworten, keine moralischen Stehsätze, zeigt nicht mit dem Finger, sondern formuliert Fragen und lässt Raum für Reflexion. Denn da liegt sie, die Schönste von allen, bekannt aus dem alten Märchen, eine Figur von unauslöschbarer Kraft. (...)
Es ist ein beeindruckendes Stück, das mit einem aufwändigen Bühnenbild und einem erstaunlichen Rhythmus, der nicht zuletzt durch die Intensität der beiden DarstellerInnen erzeugt wird, nicht mehr loslässt. Dabei wird der öffentliche Raum, in dem das Stück inszeniert ist, zum Innersten umgekehrt. Die Kopfhörer brechen die Distanz auf, indem man Teil hat an den Gedanken, Unsicherheiten, Entscheidungen der jungen Frau, die sonst niemand hört. Es ist ein doppelter Blick, man ist Betrachter und wird betrachtet von allen, die um einen im Wiener Museumsquartier an einem sonnigen Tag sind. Und dann ist da noch einer: Ein Erzähler vielleicht. Ein Gegenspieler oder Verbündeter, ein Herausforderer. Einer jedenfalls, der die richtigen Fragen stellt, der zwischen den Welten innerhalb der Kugel und im öffentlichen Raum wandelt und der die junge Frau mit sich, mit der Welt konfrontiert, so wie er es auch mit dem Publikum macht. (...)
Das Spiel mit dem Raum, mit der Wahrnehmung, mit den eigenen und fremden Fragen bietet Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit, zu beobachten und sich den eigenen Bildern zu stellen. Schneewittchen vollzieht somit gemeinsam mit dem Publikum die Metamorphose von der geretteten Schönen zur Retterin ihres eigenen Glücks.
(SUSANNE TRENKWALDER, Zuschauerrezension)
Mit seiner unkonventionellen Darstellungsweise konnte das Zwei-Personen-Stück Schneewittchen Backstage überraschen. Das Kollektiv TWOF2 trägt seine Arbeit dorthin, wo Performance auch hingehört: in den öffentlichen Raum. Per Kopfhörer – zugleich gemeinschaftlich und doch exklusiv – verfolgt man im Freien, wie die rot-weiß- schwarze Märchenfigur (Maria Spanring) im Inneren einer überdimensionalen Schneekugel ihre Show vorführt. Ihr einziger Begleiter ist ein bärtiger, langhaariger Zwerg im Anzug (Giovanni Jussi), der elektronische Musik erzeugt und als Showmaster assistiert. Es geht natürlich um Fragen der Schönheit, das Publikum (12+) wird dazu ermutigt, das Thema in modernen Zeiten zu reflektieren und vorherrschende Meinungen zu hinterfragen. Schneewittchen dient dabei als unnahbare Projektionsfläche. „Meine Wangen sind so fragil wie Zigarettenpapier“, haucht die Schöne herunter, um damit die Deutungsfreiheit von Schönheit zu betonen. Die glatte Ästhetik ist verführend. Die aktionistisch vorgebrachte Message, die das Märchen gegen den Strich bürstet, lautet „Ich kann sein, wer ich will“. Wenn man ein Zwerg ist, der Süßigkeiten liebt, vergleicht man Mädchen mit Marshmallows: Sie sind süß und klebrig und rosig weich. Schönheit wird konstruiert. Und sie kann leider auch zum Fluch werden, wie das Schneewittchen beklagt. Die Modeschau mit Zwerg besteht aus lose zusammengesetzten verbalen und musikalischen Versatzstücken, die nur ausgewählte Motive des Märchens filtrieren und zeitgemäß weiterspinnen, ohne aber dabei greifbares Neues zu vermitteln. Insgesamt ist man in diesem innovativen Rahmen flüchtig von konzeptuellen Ideen, Halbsätzen und der Stimme der Schönheit beglückt, das Ganze ist aber zu diffus, um eine einschlagende Neuinterpretation des Märchens zu sein. Vielleicht ist es aber auch nicht als solche gedacht.
STORIES
WO ALLES BEGINNT
Ein Schwein auf dem Mars und die Skyline von Krems!
Schräge, fantasievolle Performance "Stories. Wo alles begann" im Dschungel Wien
Ein Schwein auf dem Mars und die Skyline von Krems. Klingt schräg. Ist es auch. Sehr sogar. (...) - eine echt innovative Performance. Licht, Geräusche, neonleuchtende Brillen des Darsteller_innen-Trios. Lange Zeit wird nichts gesagt, (...) Und so können – unbeeinflusst von Worten – viele Geschichten entstehen, sich in den Köpfen der Zuschauer_innen einnisten, entstehen, wachsen, vergehen, von neuen abgelöst, verdrängt, ersetzt werden oder zusammenwachsen?!
Hin und wieder gibt es gesprochene Anker für mögliche neue Geschichten. (...) ... ver-rückt. Ja, übliche Theater-Sehgewohnheiten werden hier ziemlich verschoben, hier wird Fantasie, die angeregt werden soll, nicht behauptet, sondern gelebt. Sehr.
Mag sein, dass sie die eine oder den anderen im Publikum vielleicht auch verstört. Und selbst bei jenen wird – möglicherweise auch erst sehr viel später – die eine oder andere Geschichte fortgesponnen.
Ein tolles Kuddelmuddel!
TWOF2 + dascollectiv erforschen spielend und tanzend, woher die Geschichten kommen, wie sie beginnen und wo sie enden. Mit dem fantasievollen Stück „Stories – wo alles beginnt“ sprechen Maria Spanring und Jussi (TWOF2) mit Rotraud Kern Volkschulkinder an. Obwohl gar keine Geschichte erzählt wird, genießen die Kinder die abwechslungsreiche Stunde mit wachem Geist und freudiger Mitarbeit.
Mit „Harald, das wilde Schaf“ haben Spanring und Jussi die Herzen der Kinder (und Erwachsenen) im Sturm erobert. (...) Diesmal wird nicht geschmust und zornig aufgestampft, sondern nach einer Geschichte gesucht und davon liegen viele einfach auf der (Bühnen-) Straße. (...) komische und spannende, alte und neue, helle und dunkle, absurde und auch verwirrende. „Das war ein einziges Kuddelmuddel“ sagt Vincent am Ende mit leuchtenden Augen und die kleinen Damen, Alna, Alina, Xenia, Roxane und Tini (sie wollen unbedingt genannt werden) kontern unisono „Aber es war toll.“
Die Geschichten die da aufgesammelt wurden, werden nie ganz erzählt, es gibt Anfänge und Schlusspointen und auch das Mittendrin. Mit elektronischen Geräuschen, Körperarbeit und Text (die Kinder haben keine Scheu dien Dialog aufzunehmen) werden bildhafte Angebote gegeben, die sich in den Köpfen der Zuschauerinnen zu Geschichten formen können. Nicht jede(r) sieht dieselbe, wenn drei im (unsichtbaren) Boot über gefährliche Meere rudern oder ein Mikrofon zum Baum, Lautsprecher zum Schwarzen Loch und der Kabelsalat zum Wald wird. (...)
So lebendig können Geschichten anfangen. Oder wars schon das Ende?
HARALD, DAS WILDE SCHAF
Bist du Schaf oder Wolf? Rollentausch und die Suche nach dem Ich in "Harald, das wilde Schaf" im Dschungel Wien
Schafe sind weiß, süß und gemütlich. Wölfe sind schwarz, schnell und gefährlich. Oder? Nun ja. Hier kommt der Wolf sozusagen im Schafspelz. Aber nein, er hat sich nicht nur die Klamotten des "Opfers" übergezogen. Er ist vielleicht wirklich so, wie meistens Schafe sind. Oder wie alle glauben, dass die Wolllieferanten zu sein haben. "Harald, das wilde Schaf" spielt mit dem Rollentausch - in einem knapp einstündigen Mix aus Schauspiel, Akrobatik, Live-Musik, Beatboxing und noch einigem mehr. (...)
Viele schöne, verspielte, verträumte Momente bietet diese Performance. (...)
(HEINZ WAGNER, Kurier)
Identitätskrisen, unsichere Wölfe und andere wilde Tiere
Ein "Bäh" echot durch den Saal. Noch eines, noch eines, noch eines. Christof Spanring, der Musiker, dreht dem Publikum den Rücken zu. Via Mikrofon erzeugt er, technisch unterstützt, die Vorstellung einer ganzen Schafherde - ohne aber jemals so zu tun, als wäre hier eine Schafherde. Jetzt grast sie und blökt plötzlich ganz aufgeregt. Harald, das Schaf, tritt auf und übernimmt das Mikro: "Ich bin der Wolf."
Rollenzuweisungen fallen nicht leicht. Figurendenken greift nicht wirklich. Ganz zahm tollt Wolfsschaf "Ich bin der Killer"-Ludmilla mit dem Schafswolf Harald um die Wette. Die stark körperbetonte Inszenierung von Georg Blaschke liegt den Darstellerinnen Maria Spanring und Giovanni Jussi, die das Stück als Kollektiv TWOF2 auch konzipiert haben.
Im Bühnenbild von Rebekka Dornhege lässt sich auch wunderbar turnen. Harald greift nach dem Salatkopf und isst davon. Im Magen grummelt es. Er rutscht von der Kiste und schlägt mit dem Kopf auf. Wie ferngesteuert stakst er zu einem großen Gerüst nach hinten. Tusch, wieder den Kopf angeschlagen. Diesmal an der Gerüststange. Unten durch, mitten rein, oben rauf und die Rutsche hinunter. "Der Wolf ist der Lustige", flüstert ein junger Besucher und meint damit das Schaf. Harald kommt dort zu liegen, wo sich später der Musiker im Bühnenbild auflöst.
Dessen lila Leibchen geht in der lila Matte auf, die türkise Hose in der Sitzunterlage. Er begleitet Harald und Ludmilla bei ihrem Tanz. Dann reißt er sich wieder aus dem Hintergrund und interviewt die beiden. "Harald, bist du Wolf?" - "Ja." - "Ludmilla, ist Harald Wolf?" - "Manchmal."
Statt ordentlich zu antworten, schmiegt sich Harald immer mehr an den Interviewer und umarmt ihn und Ludmilla schließlich. Sie werden zum Knäuel. "Harald, wovon träumst du?", fragt der Interviewer von ganz unten. "Ich möchte in einer Rockband spielen!" Und schon spielen sie. Ludmilla singt: "Kuh, Dackel Ziege und Schaf / du bist ein Schaf, du bist ein Schaf."
Harald, das wilde Schaf ist eine spannende Mischung aus illusionärem und konkretem Theater, aus Plan und Improvisation, aus Gesang und Geräuschmusik, aus Rollenspiel und tänzerischer Performance mit viel Humor und Charme. Auch für Kinder ab sechs Jahren.
(GEORG OBERHUMER, Der Standard)
Ein Schaf zum Verlieben
Ein Schaf blökt, alle Schafe blöken. Alle Schafe sind weiß, aber nicht alle Schafe sind nett. Und der Wolf will auch mal schmusen. Mit „Harald, das wilde Schaf“ unterhält und bezaubert „TWOF2 + dascollectiv“ im Dschungel Wien eine Stunde lang Volksschulkinder und Erwachsene.
Das Schaf (Giovanni Jussi) hat zwar weiße Wolle, will aber nicht immer im Schafspelz stecken, sondern auch so richtig wild sein. „Ich möchte ein Rock Star sein“ orgelt es begeistert und schlägt die Elektrogitarre. Der Wolf (Maria Spanring) heißt Ludmilla, das reimt sich schön auf Killer, doch kriminell, nein kriminell ist er nicht. Mitunter bekommt er zwar Lust, das Schaf zu fressen, dann aber umarmt er es doch wieder und vertrauensvoll schmiegt das wollige Schaf den Kopf an des Wolfes Schulter und macht große Schlafaugen. Schlafen übrigens, fällt Harald ziemlich schwer, nicht nur weil ein unruhiger Geist in ihm wohnt, sondern auch weil er mit seinen vier Beinen nur schwer zurecht kommt. Strecken oder beugen, das ist hier die Frage.
Auch einen Erzähler (Christof Spanring) braucht die Geschichte, doch der erzählt keine Handlung, sondern macht dem Publikum klar, dass Klischees oft ganz falsch sind und Wölfe schafsdumm, Schafe aber wolfswild sein können / wollen / dürfen.
TWOF2 (tu of tu) hält sich an keine Spartenschublade, es wird gesungen und gesummt, geturnt und getanzt, improvisiert und ironisiert, fantasiert und fabuliert und mit vollem Körpereinsatz zum fröhlichen Nachdenken angeregt. Die drei Darsteller haben sichtlich ebenso viel Freude am Raufen und Lärmen und auch dem zärtlichen Beieinander von Wolf und Schaf, wie das Publikum aller Altersstufen.
Georg Blaschke hat bei dieser Performance liebevoll und kompetent Regie geführt, sodass Gesang und Akrobatik und Tanz und die zugrunde liegende Philosophie („Theater zu erzählen, das für Menschen unterschiedlicher Kulturen und Altersstufen zugänglich ist“) nahtlos ineinanderfließen Schon wegen des wilden Rockstars im Schafspelz.